3375616 Hannss HEYDENREICH. Geboren (um 1330) in Großwaltersdorf. Gestorben 1401 in Großwaltersdorf. Beruf: Erblehnrichter bis 1401 in Großwaltersdorf. Das Dorf Waltersdorf wird erstmals im Jahr 1230 in einer Urkunde des Meißner Bischofs Heinrich genannt, damals war es im Besitz des Zisterzienserklosters Alt-Zelle, Quelle: Eduard Beyer, 'Das Zisterzienser-Stift und Kloster Alt-Zelle in dem Bistum Meissen', S. 151 und 539.
„Ab Mitte des 14. Jahrhunderts sind die Erblehnrichter Heydenreich auf Gross-Waltersdorf lückenlos nachzuweisen. In dieser Zeit wurde die Landesverwaltung in der Mark Meissen ausgebaut. Herzog Heinrich der Strenge ließ in den Jahren 1349 bis 1350 ein Lehensbuch anlegen, um den großen verstreuten Lehensgüterbestand und die unterschiedlichsten lehensrechtlichen Verhältnisse zentral zu erfassen. Nach diesem Lehensbuch erhielt Hannss Heydenreich 'von Markgraf Wilhelm zu Meissen, Landgraf zu Thüringen und Pfalzgrafen zu Sachsen, einen Lehensbrief am nächsten Donnerstag nach Egydientag anno1402' über das von seinem Vater auf ihn gekommene Erblehnrichtergut Waltersdorf in der Pflege Schellenberg. Sein Vater, der ebenfalls den Namen Hannss führte, wird bereits als 'Erblehnrichter und Gutsbesitzer zu Gross-Waltersdorf bei Freiberg in der Pflege Schellenberg, gestorben 1401' erwähnt. Der Lehensbrief des älteren Hannss Heydenreich ist jedoch nicht im Lehensbuch verzeichnet. Er muß deshalb noch vor 1349, also vor Ausstellung des Lehensbuch, seinen Lehensbrief erhalten haben.
... Über den sozialen Stand der Familie bereits vor dem 14. Jahrhundert gibt es mannigfache Hinweise. Da sind Mönche und hohe geistliche Würdenträger gleichen Namens in diesem Raum bekannt, deren verwandtschaftlichen Beziehungen sehr wahrscheinlich sind [Großprobst Heidenreich zu Meißen, Zisterzienser-Abt Heidenreich in Alt-Zelle aus Waldsassen, Urkunde von 1230 (s. o.)]" , Quelle: HISTORIA HEIDENREICHIORUM, von Horst Heydenreich in Band II der 'Genealogie die Sehrbundts', Köln und Pulheim, 2004.